HUSH ARBORS / ARBOURETUM

Aureola

Eine Split-CD, die sich zwei Bands teilen, die im ersten Moment gar nicht so viele Gemeinsamkeiten zu besitzen scheinen. Zumal Keith Wood, der maßgeblich hinter HUSH ARBORS steckt und schon mit SIX ORGANS OF ADMITTANCE oder CURRENT 93 zusammengespielt hat, bisher seine Platten bei Ecstatic Peace veröffentlicht hatte und einen eher sanften psychedelischen Folkrock pflegt.

Der fällt bei den fünf Stücken von „Aureola“ sogar sehr poppig und beschwingt aus, getragen von seinem brüchigen, an Neil Young erinnernden Gesang. Das klingt dann beinahe wie die BYRDS, wären da nicht Woods recht krude psychedelische Gitarrensoli, die den behaupteten Einfluss von ASH RA TEMPEL etwas deutlicher werden lassen.

Insofern sind HUSH ARBORS und ARBOURETUM offenbar doch Brüder im Geiste, in den Siebzigern hängengebliebene Folkies, die auch durchaus mal richtig laut werden können. Das gilt insbesondere für die großartigen ARBOURETUM aus Baltimore, die sich mit nur drei, dafür deutlich längeren Songs begnügen, die sich auf gewohnt entspannte Weise langsam hochschrauben und in druckvolle psychedelische Acidrock-Drone-Gefilde abdriften.

Eine Split-LP von ARBOURETUM zusammen mit deren Labelmates PONTIAK würde möglicherweise mehr Sinn ergeben, nichtsdestotrotz ist „Aureola“ eine gelungene Platte geworden, die sehr schön aufzeigt, wie man traditionellen amerikanischen Folkrock in avantgardistischere Improvisations-Bereiche transportieren kann.