Johnny Cash

The Soul Of Truth Bootleg Vol. IV

Harter Tobak. Habe ich doch immer behauptet, bewusst noch nie ein schlechtes Lied von Johnny Cash gehört zu haben, und jetzt sind es sogar gleich ganz viele. Hier gibt es die satte Portion aus der Liga Country-Heimatabend und Sonntagsmesse.

Letzteres bitte nicht zu verwechseln mit Gospelmusik. Möchte man von Cash Gospelsachen hören, dann ist man beispielsweise mit dem ebenfalls posthum, aber offiziell erschienenen Werk „My Mother’s Hymn Book“ auf American Recordings tausendfach besser bedient.

Außerdem erweist sich die „Bootleg“-Serie hier erneut als Mogelpackung, von den 25 Songs der CD1 sind 24 den Alben „A Believer Sings The Truth“ und „I Believe“ entnommen. Nix live, nix Demos oder ähnliches, einfach eins zu eins übernommen, um das Ding voll zu kriegen.

CD #2 immerhin startet (angeblich) mit zwölf unveröffentlichten Songs von 1975, was auch nicht stimmt, weil zumindest vier von den Stücken schon offiziell erschienen sind. Hier etwas mehr Gospel, aber größtenteils nicht mit wirklicher Tiefe, sondern auch eher was für die Country-and-Western-Fraktion in Schmusestimmung.

Aber da ist eben auch noch diese Stimme, die selbst bei Cashs furchtbaren Phasen vieles rauszureißen im Stande ist. Trotz aller Schelte, eine Handvoll guter Songs ist dabei.