KTL

V

Die niederfrequenten Gitarren-Drones der ersten beiden Alben hatten Peter Rehberg und Stephen O’Malley (SUNN O)))) ja schon spätestens 2009 mit „IV“ weit zurückgefahren, sich dafür stilistisch etwas weiter geöffnet, unter anderem durch die Hinzunahme von BORIS-Schlagzeuger Atsuo.

„V“ dagegen erscheint einerseits wieder geschlossener, andererseits bewegen sich O’Malley und Rehberg musikalisch noch ein Stück weiter Richtung Avantgarde-Kunst. Bedrohlich wirken ihre analogen wie digital erzeugten Sound-Gebilde immer noch, das Düstere und die Härte aber sind einer gewissen klanglichen Leichtigkeit gewichen, die dem Publikum erträglicher vorkommen wird.

Beim 20-minütigen „Last spring: a prequel“ dagegen, das für die gleichnamige Installation der französischen Choreografin Gisèle Vienne geschaffen wurde, klinke ich mich aus. Die nur sehr wenigen Sounds in Verbindung mit dem von Jonathan Capdevielle gesprochenen und vor allem gelittenen Text des Autors und Vienne-Partners Dennis Cooper übersteigen mein Kunstverständnis doch gehörig.