MADE

Is It Different?

Die italienischen MADE sind seit mittlerweile 15 Jahren aktiv, ohne dabei auch nur annähernd in meinen Aufmerksamkeitsradius geraten zu sein, und es gilt zu klären, ob das gegen die Band spricht oder gegen meinen Spürsinn für gute Musik.

Auf „Is It Different?“ gibt es Rickenbacker-kompatible Sounds: Powerpop, Britpop der späten Neunziger, Sixties-Folk und etwas Mod-Revival. Prinzipiell lobenswert, nur gelingt MADE nicht immer der Drahtseilakt, all dies unter einen Hut zu bringen.

Zudem haben sie das gleiche Problem, das (fast) alle Bands haben, die nicht britisch sind, aber so klingen wollen: der Akzent geht in die Hose. Und einen weiteren Punkt gilt es zu benörgeln: sie verwenden doch zwischenzeitlich tatsächlich ein WahWah.

So eine Unsitte passt allerhöchstens zu albernen Festzeltkapellen, die das Lied mit „Leute, jetzt wird’s richtig funky!“ ankündigen und sich somit selbst ins Abseits stellen. Nun genug der Mäkelei, insgesamt hinterlassen MADE mit ihrem dritten Album einen überwiegend positiven Eindruck.

Trotzdem: verpielter Jangle-Rock und Rollkragen-Britpop gelingt ihnen besser als der Versuch, Gassenhauer für Scooter-Runs zu schreiben.