OHOLICS

Orbits

In der Besprechung zu „Disgraceland“, dem 2010er Vorgänger-Album von „Orbits“, war in diesem Heft zu lesen, dass „Schweden einfach Genies sind, wenn es darum geht, die angloamerikanische Pop/Rock-Tradition zu verarbeiten und in unsere Zeit zu übersetzen“.

Anders ausgedrückt: Gut geklaut ist halb gewonnen. In diesem Zusammenhang ist es durchaus passend, dass auf der Release-Party zur neuen OHOLICS-Platte Ebbot Lundberg von THE SOUNDTRACK OF OUR LIVES auftrat, denn ähnlich bei wie diesen ist auch auf „Orbits“ der Einfluss der Stones in ihrer Psychedelic-Phase gut spürbar plus einer Prise Syd Barrett-Wahnsinn.

Ebenfalls deutlich seine Spuren hinterlassen hat der Britpop der Neunziger in Gestalt von OASIS oder PULP. Das klingt unorigineller, als es letztendlich ist, denn trotz zahlreicher fremder Federn, mit denen sich die Schweden schmücken, gelingt ihnen hier ein durchgängig unterhaltsames Rock-Album auf hohem handwerklichen Niveau mit der Richtung Mischung aus Pathos und eingängigen Melodien.

Im Gegensatz zu TSOOL wirken sie allerdings noch zu wenig eigenständig und charakteristisch, was daran liegen könnte, dass die stilistische Vielfalt des Albums fast schon wieder etwas zu viel des Guten ist.