OTHER

The Devils You Know

Seit ziemlich genau einer Dekade sind THE OTHER nun in Sachen Horrorpunk unterwegs und seit jeher sind Frontmann Rod Usher und Co. eine jener Bands, die ihren Fans immer genau das liefern, was sie wollen, und trotzdem mit jeder Platte etwas Neues zu bieten haben.

Auf dem letzten Album „New Blood“ war es neben der enorm druckvollen Breitwandproduktion von Waldemar Sorychta (LACUNA COIL, MOONSPELL, TIAMAT) ein Song wie die SISTERS OF MERCY-Hommage „The lovesick mind“, der mit seinen Synthieteppichen aus dem sonst aus den typischen Mitgröl-Hymnen bestehenden Rahmen fiel und dennoch für meterdicke Gänsehaut sorgte.

Auf Album Nummer fünf hat man erneut mit Herrn Sorychta zusammengearbeitet, bietet also wieder einen sagenhaften Sound, bei dem neben dem hervorragend in Szene gesetzten Gesang vor allem die Gitarren herrlich braten.

Zudem hat man mit Victor Sharp einen neuen Basser zu verzeichnen, der Bandaussagen zufolge ein Händchen für Songwriting und Arrangements hat, was die 14 neuen Songs eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Natürlich gibt es wieder genügend Gelegenheiten, die Fäuste in die Luft zu recken und in die vielen „Oohohoos“ und „Aahahaas“ einzusteigen, die ein Gros der überwiegend straighten und knackig stampfenden Stücke bieten.

Andererseits loten THE OTHER aber auch mehr denn je ihre stilistischen Grenzen aus, will heißen: dank einer fast lupenreinen Thrash-Nummer wie „Nice day for a funeral“ war man nie näher am Metal beziehungsweise dank einer astreinen Ballade wie „Ewigkeit“, die die Tradition des einen deutschsprachigen Songs pro Platte fortführt, niemals zuvor näher an Kitsch und Gothic.

Der Mut, Neues zu probieren, sollte belohnt werden. Ein Muss (nicht nur) für Horrorpunks!