RISE AND FALL

Faith

Da ist sie nun: die Platte, die es so schwer hat, weil die drei davor durch die Bank Hammerplatten sind und die Belgier es zudem schafften, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dass Deathwish Records den Hörer monatelang durch Infos, Bilder, Videos, Vorab-7“ fütterte, macht es nicht einfacher.

Aufgrund dieser enorm hohen Erwartungshaltung ist es eigentlich unglaublich, dass „Faith“ keine Sekunde enttäuscht, sondern im Gegenteil das wohl Beste ist, was RISE AND FALL bis dato abgeliefert haben.

Auch wenn der Vorgänger „Our Circle Is Vicious“ sehr, sehr stark war, steht „Faith“ noch eine Stufe darüber. Gereifter, härter, tiefer, kompromissloser –„Faith“ bietet genau perfekte Mischung der Vorgängeralben als perfektionierte Einheit.

Der Opener „Hammer and nails“ besticht durch astreines BOTCH-Riffing, „Deceiver“, der Song der Vorab-7“, ist immer noch taufrisch und zieht einem den Boden unter den Füßen weg. Die restlichen Songs – ohne Ausnahme: dito! Insgesamt treten RISE AND FALL etwas mehr aufs Gaspedal, bemerkenswert ist dabei, dass jeder schnellere Song ein Unikat darstellt, und das nicht nur auf dieser Platte, sondern auch auf das Genre bezogen.

„Things are different now“, „Breath“ und „Faith/Fate“ drosseln das Tempo, ziehen einen dafür aber wie gewohnt in einen Sog aus abstrakten Melodien und Tiefgang. Gerade „Faith/Fate“ ist textlich als auch musikalisch nicht nur ein Felsbrocken, sondern ein ganzes Felsmassiv.

Dieses pumpende Grundriff wirst du nie wieder vergessen. Die letzten drei Minuten des Songs am Ende des Albums zeigen uns noch einmal, warum RISE AND FALL so groß sind: Verzweiflung, Tiefgang und doch Hoffnung, bis der Herzschlag der Tochter des Bassers das Ganze abschließt.

Gastauftritte, Texte, Sound und Layout runden das Werk ab. An „Faith“ werden sich so viele Bands, welche auf düster, schwarz, tech, umgedrehte Kreuze usw. machen, nicht messen müssen, sondern die Zähne ausbeißen.

Erscheint in vier 750er-Auflagen (Feuer, Erde, Wasser, Luft).