JIM COLEMAN

Trees

Der Mann hinter der Musik dieser Platte ist möglicherweise spannender als die Musik darauf, wie man ganz nüchtern feststellen muss. Denn grundsätzlich handelt es sich hier um düstere, überwiegend intrumentale Ambient-Soundscapes, die allerdings nicht ausschließlich elektronischer Natur sind, was „Trees“ sicher nicht zu einer besonders herausstechenden Platte in diesem Bereich macht, ihr aber dennoch eine sehr angenehme Klangfarbe verleiht.

So sophisticated und schön gemacht „Trees“ auch sein mag, mangelt es einfach an deutlichen Steigerungen und charakteristischeren Elementen, dennoch lässt man sich durchaus gerne auf ihre wabernden, diffusen Klangwellen im Spannungsfeld von Neo-Klassik und Elektronik ein.

Verantwortlich dafür ist Jim Coleman, der wie Tod Ashley von FIREWATER zu Beginn der Neunziger mal bei den großartigen COP SHOOT COP war (hier mit dabei ist auch deren Drummer Phil Puleo) und danach für TV- und Filmproduktionen tätig war, neben anderen Projekten wie BABY ZIZANIE zusammen mit JG Thirlwell (FOETUS).

Leider ist bei Colemans Debütalbum unter eigenem Namen für alte COP SHOOT COP-Fans nicht viel zu holen, da muss man doch wieder zu FIREWATER greifen und Tod Ashleys Weltmusik-Gedöns über sich ergehen lassen.