NACHTMYSTIUM

Silencing Machine

Ohne „Assassins: Black Meddle Pt. I“ und „Addicts: Black Meddle Pt. II“ ignorieren zu wollen, sieht Blake Judd das sechste NACHTMYSTIUM-Album eher als Nachfolger von „Instinct: Decay“ von 2006. In seiner Gesamtheit ist „Silencing Machine“ tatsächlich wieder harscher und puristischer ausgefallen als diese beiden fantastischen „Experimente“, aber der Sänger und Gitarrist ist natürlich kein Dummkopf und macht die zwischen 2008 und 2010 so erfolgreich vollzogene Entwicklung seiner Band und vor allem das konsequente Sprengen der Genregrenzen nicht wieder rückgängig.

Mag es am seit einigen Jahren stabilen Line-up liegen, an Sanford Parker (MINSK, BURIED AT SEA und Genre-Produzent) und Will Lindsay (INDIAN, ex-WOLVES IN THE THRONE ROOM), die sich hier einbringen durften: „Silencing Machine“ ist atmosphärisch zwar pechschwarz, musikalisch aber weiterhin klischeefrei.

Nicht so weit ausufernd wie auf beiden „Black Meddle“-Teilen, bewegen sich NACHTMYSTIUM hier dennoch völlig frei von jeglichen Konventionen und definieren somit Black Metal deutlicher und nachhaltiger als die nostalgische „trve“-Horde.

Genie mag (noch) etwas hochgegriffen sein, aber solche, für sich schon großartigen Songs erneut zu einem Wahnsinns-Album zu formen, scheint im Black Metal außer Blake Judd momentan keiner zu können.