NOMADS

Solna

Seit 1981 sind die NOMADS aus Solna, Schweden bereits aktiv, haben unzählige Singles und stolze 18 Alben veröffentlicht, wobei die Schlagzahl seit Beginn des neuen Jahrtausends erheblich reduziert wurde – die üblichen Gründe eben, Familie, Job, das Leben an sich ...

Mit „Solna“, dem nach ihrer Heimatstadt benannten neuen Album, sind die zu 50% noch in Originalbesetzung (und die „Neuen“ sind auch schon ewig dabei) antretenden Schweden nun wieder im Rennen und zeigen, dass sie mehr drauf haben als so manch andere „legendäre“ Band, bei der man das Spätwerk mit nostalgischen Gefühlen als „noch ok“ hinnimmt.

Nein, „Solna“ mag bei Verfechtern der reinen Garagenpunk-Lehre, für die die Zeit sowieso 1987 stehengeblieben ist, zwar auf Kritik stoßen, aber was die CYNICS aus Pittsburgh bis heute schaffen, nämlich mitreißende, im Kontext der eigenen Geschichte stimmige Platten zu veröffentlichen, ist auch den NOMADS geglückt.

Zwischen Sixties-Garage, powerpoppigen Smashern („Make up my mind“) und bissigem Rock à la DICTATORS (bei der Single „Miles away“ singt Handsome Dick Manitoba) sind die NOMADS extrem stilsicher unterwegs und die garantiert hypefreie Variante ihrer Zöglinge THE HIVES.

Müsste ich mich zwischen beiden Bands beziehungsweise ihren neuen Alben entscheiden, wäre meine Wahl eindeutig. Kristallklar produziert hat das Album übrigens die schwedische Musikerlegende Chips Kiesbye (SATOR), der erstaunlicherweise bei allen Songs zusammen mit NOMADS-Basser Björne Fröberg als Komponist angegeben ist und auch diverse Instrumente eingespielt hat.