RASTA KNAST

Trallblut

„Nimmermehr soll Friede sein /Freundschaft bringt zu wenig ein / Besser, wenn man alles haben kann / Wie der Wahn uns weiter treibt / Feiern wir schon bald den Untergang!“ Und das mit erhobenem Haupt, denn bis zum finalen „Fahnen hoch“ spielt sich die Band alles von der Seele, was sich in elf Jahren ohne neues Album an Wut, Erkenntnis und verblichenen Träumen angehäuft hat.

13 neue und frische Stücke also und es sei erlaubt, an dieser Stelle eine Floskel zu wählen: das Warten hat sich gelohnt! Verpackung (schönes Digipak) und Sound (schön druckvoll) stimmen, wie auch die Dramaturgie, die das instrumentale „Surströmming“ eröffnet.

Die folgenden zwölf Stücke sind ausnahmslos gut, textlich bissig und direkt. Musikalisch war die Band nie besser. Ob raketenschnell („Psychodrama“), melancholisch schunkelnd („Die Anderen“) oder im rockenden Midtempo („Verkenntnis“).

Die Band klingt keineswegs altersmilde und auch wie einst, macht aber einen großen Sprung nach vorn. Mehr Tiefe, mehr Details markieren den Unterschied zum Gestern, und auch der erste englischsprachige Song der Bandgeschichte („Haunted house of Sligo“), dem gerne noch weitere folgen dürfen.

Schöner Drive, schöne Chöre. Mein Album-Favorit. Der beste Schwedenpunk, Marke RADIOAKTIVA RÄKER und Co., bleibt’s trotzdem, basta. Vinyl kommt über Plastic Bomb Records. Wenn schon Untergang, dann mit wehenden Fahnen – und diesem Soundtrack.

Absolut relevant.