TEXTURES

Dualism

Wer keine Lust auf digitalen Quark eines großen Metal-Indies aus Donzdorf hat, kann jetzt das vierte Album des Tilburger Sextetts TEXTURES auf schniekem Vinyl und in ansprechender Verpackung mit gestanztem Cover erwerben.

Wer in obigem Dorf landet, dem wird kommerzielles Potenzial zugetraut und so verwundert es auch nicht sonderlich, dass „Dualism“ das eingängigste und poppigste Album der Holländer bisher ist.

Das liegt konkret am Zugang von Daniel de Jongh in der Stimmbandabteilung, der ausgesprochen variabel zu Werke geht und neben Shouts und wenigen Growls auch vor langen cleanen und hymnischen Gesangspassagen nicht zurückschreckt.

Alles in allem haben die TEXTURES ihre harte MESHUGGAH-eske Polyrhythmik aufgeweicht, sind dafür aber deutlich progressiver im Songaufbau als noch auf „Silhouettes“ und bei aller Verkopftheit trotzdem eingängig.

Djent goodbye, Kunst welcome. Dem generischen Punk-Hörer, der seine Musik als Antithese zu überlanger verspielter musikalischer Selbstdarstellung sieht, wird „Dualism“ ein Grauen sein, wer auch mal über den Tellerrand blickt, der könnte Gefallen an TEXTURES finden.