BALTIC FLEET

Towers

Auch das zweite Album von BALTIC FLEET ist das Werk eines Einzeltäters namens Paul Fleming, der zuletzt als Tour-Keyboarder von ECHO AND THE BUNNYMEN in Erscheinung trat. Auf „Towers“ ringt Fleming seinem Laptop alles nur Erdenkliche ab, um sich das Prädikat „kosmische Musik“ zu verdienen, in den Achtzigern hätte man eventuell einfach Synthie-Pop dazu gesagt.

Allerdings unterscheidet Fleming von den Elektronik-Bands der Achtziger und deren Vorfahren in Gestalt von KRAFTWERK, NEU!, CLUSTER, Fad Gadget, HUMAN LEAGUE oder OMD, dass der Brite überwiegend mit Preset-Sounds arbeitet, was „Towers“ die eher abturnende sterile Ästhetik der meisten Laptop-Künstler verleiht.

Dass „Towers“ dennoch erstaunlich gut funktioniert, hat sicherlich damit zu tun, dass Fleming ein Gespür für griffige Popsongs hat, die auch bestens ohne Gesang auskommen. Das macht ihn zwar noch nicht gleich zu einer moderneren Instrumentalversion von NEW ORDER oder ähnlichem, aber BALTIC FLEET auf jeden Fall zu einer ansprechenden Alternative zu vielen anderen Retro-Kaspern, die in diesem Bereich ihr Unwesen treiben.