DUBLINERS

A Drop Of The Hard Stuff

Irish Folk? DUBLINERS! Die Frage, wie es ohne die legendäre und trotz schwerer Schicksalsschläge und damit verbundener Besetzungswechsel immer noch aktiven Helden Irlands um die Musikwelt im Allgemeinen und um spätere Schwergewichte im Speziellen stünde, muss nicht gestellt werden.

Ohne Ronnie Drew (RIP) und seine bärtigen Mitstreiter wäre vieles nicht, wie es heute ist. Ich wage zu behaupten, die weltweite Pub-Kultur wäre so gar nicht entstanden, denn ohne den süffigen Sound der DUBLINERS fehlt dem irischen Exportgut schlicht die Würze.

Gut 45 Jahre nach dem Erscheinen der ersten Alben, gibt es via Major Minor Records, einem Folk-Querausleger der EMI, nun endlich und erstmals in dieser Komplettheit das famose Debüt „A Drop Of The Hard Stuff“ von 1967 und die darauffolgenden drei Alben „More Of The Hard Stuff“ (1967), „Drinkin’ & Courtin’“ (1968) sowie „At It Again!“ (1968).

Selbstverständlich „digitally remastered“ und jeweils im Originalartwork. Welches Album dabei das stärkste ist, ist schwer zu sagen, allein die kurzen Abstände zwischen diesen lässt musikalische Unterschiede kaum ausmachen.

Die vier Scheiben liegen allesamt nah beisammen und sind – jede für sich – eigentlich ein unverzichtbares Stück Musikgeschichte. Die ganz großen Nummern wie „I’m a rover“, „Seven drunken nights“, „Dicey Reilly“, „The old triangle“, „Black velvet band“ und selbstverständlich auch „Whiskey in the jar“ finden sich allerdings überwiegend auf den ersten beiden Alben.

Die kennt jeder, die kann jeder – im Original unverzichtbar! Aber glaubt nicht, dass die beiden anderen Alben nur halb so viele Hits an Bord haben. „Dirty old town“ und „Seven deadly sins“ wären zwei Großtaten, die man haben muss.

In der Interpretation traditioneller irischer Arrangements gibt es bis heute keine Band, die vom Feeling und der Spielfreude her auch nur annähernd an „den besten musikalischen Unfall, der der Musikwelt passieren konnte“ heranreichen würde.

So steht es in den Sleevenotes zum Debüt und mir bleibt nur der tiefe Kniefall vor den mit Abstand sympathischsten und wichtigsten Botschaftern des irischen Lebensgefühls. Wer POGUES meint, muss auch DUBLINERS sagen.

Keine Widerrede! Ausnahmslos essentiell.