JOEY CAPE’S BAD LOUD

Volume One

Während meines letzten Gesprächs mit Joey fragte ich ihn, warum er denn eine Band gründet, die seine Akustiksongs spielt, wenn er doch eigentlich seine Akustikkarriere angefangen hat, um unabhängig von einer Band zu sein.

So richtig erklären konnte er es damals nicht. Und ganz ehrlich: mir fällt dafür auch keine gute Erklärung ein. Songs wie „Okay“, „Montreal“ und „Going for the bronze“ sind in der Originalversion so herzzerreißend melancholisch, dass mir die BAD LOUD-Versionen fast schon vorkommen wie ein schlechter Scherz.

Nichtsdestotrotz wurde das Album nun, nachdem man es gegen eine freiwillige Spende downloaden konnte, auf CD gepresst. Doch es ist nicht alles schlecht. „Canoe“, „Uniform“ und „A song for the missing“ können mir dann doch ein zufriedenes Lächeln abringen.

An den Tasten sitzt übrigens wie bei SCORPIOS der Musicaldarsteller Brian Wahlstrom. Sympathischer Typ, passt aber meiner Meinung nach besser in ein Stück von Andrew Lloyd Webber als in eine von Joeys Bands.

Großer Vorteil im Vergleich zum letzten Soloalbum Joeys: es gibt ein Booklet mit Texten. Leuten, die die Originalversionen der Songs nicht kennen oder die mit Akustikmusik nichts anfangen können, wird dieser Pop-Rock bestimmt gefallen, mir sind die Akustikversionen aber viel lieber.