PARANOID VISIONS

Escape From The Austerity Complex

Die aus der irischen Hauptstadt Dublin stammenden PARANOID VISIONS gründeten sich 1981 in der dortigen Anarchopunk-Szene. Im Laufe der Achtziger wurden PV dann in Irland zu einer beachteten und erfolgreichen Band – das Label spricht von „borderline mainstream crossover act“ –, lehnten aber konsequent Angebote von Majorlabels ab.

1991 landete einer ihrer Songs im Film „The Commitments“, doch 1992 lösten sie sich auf und kamen in den nächsten Jahren nur sporadisch wieder zusammen. 2005 allerdings kam es aber zu einer richtigen Reunion, und seitdem erscheinen auch regelmäßig neue Platten, wobei sich außerhalb Irlands der „Ruhm“ doch sehr in Grenzen zu halten scheint.

Nachdem 2010 mit „Black Operations In The Red Mist“ eine 39 Songs umfassende, die gesamte Bandgeschichte überspannende Compilation erschienen war, ist „Escape From The Austerity Complex“ nun ein neues, 16 Songs langes Album, auf dem unter anderem Steve Ignorant (CRASS), The Shend (THE CRAVATS), TV Smith und Zillah Minx (RUBELLA BALLET) als Gäste zu hören sind.

Im Vorfeld des Albums waren zwei Singles erschienen, die es beide in die irischen Top 10 schafften (darunter das angesichts der Wirtschaftskrise auf offene Ohren stoßende „Politician“), was einerseits von der anhaltenden Popularität der Band zeugt, andererseits verwundert, denn das ist so, als wären hierzulande SLIME in den Top 10 gelandet.

Sowieso haben sich PARANOID VISIONS seit den Achtzigern nicht wirklich musikalisch verändert, spielen immer noch sperrigen, von einer gewissen Goth-Düsterkeit geprägten, komplexen Punkrock, der bisweilen an KILLING JOKE erinnert, aber eben auch 2012 noch deutlich seine Anarchopunk-Wurzeln offenbart, gerade auch textlich.

Logisch, dass sich die Texte im beiliegenden dicken Booklet nachlesen lassen. Ein interessantes Album, wie aus einer anderen Zeit und doch so aktuell.