PIKES

Something’s Going On

Entzückend ist es, wenn eine Band, die bisher mit einer Menge Potenzial, aber nur mäßiger Darbietung auffiel, zwei Jahre später erneut auf den Plan tritt und dabei so einen Schritt nach vorne macht wie die Berliner Klapprad-Mods THE PIKES.

Skepsisfalten, Argwohn, Missgunst sollten bei „Something’s Going On“ zumindest kein Thema mehr sein, denn der qualitative Unterschied zwischen beiden Outputs der Berliner ist enorm. Sicher, das Gespür dafür, Hits auf Spuren von SQUIRE, CHORDS, MERTON PARKAS zu schreiben, war vorhanden, aber vollends punkten konnten sie bisher nicht, wirkte ihr Zusammenspiel doch zu zerrissen, zu schal die Darbietung.

In Runde zwei wird jedoch kräftig nachgelegt: Gekonnt spielen THE PIKES spritzige Mod/Powerpop-Perlen zwischen Motown-Verve („Another show tomorrow“), CROOKS’schen 77er-Punk-Knallern („Troubles“) und sanfteren Britpop-Tönen à la BRIDEWELL TAXIS („Waiting room“).

Das ergibt eine unterm Strich äußerst abwechslungsreiche Platte mit hoher Hitdichte, welche vom Können einer gereiften Band und der erstklassigen Produktion (oh, dieser Schaltraum-Sound!) profitiert und in allen Belangen eine Menge Spaß macht.

Coole Menschen besorgen sich das Album, ganz besonders coole auf Vinyl bei Time For Action.