REPTILE YOUTH

s/t

Ich musste zweimal hinschauen, um mich zu vergewissern, dass diese Band namens REPTILE YOUTH tatsächlich dieselbe ist wie jene, die ich vor ein paar Monaten live gesehen hatte. Da gebärdete sich Frontmann Mads Damsgaard, als ob er alle Drogen, die Iggy Pop in Jahrzehnten eingeworfen hatte, an einem Abend geschluckt habe, und eigentlich jeder Besucher war, wenn schon nicht begeistert, so doch zumindest beeindruckt von der Performance, und auch musikalisch war der Electro-Punk des live zur Band verstärkten dänischen Duos zumindest interessant.

Ich war gespannt auf das Album, das nun auf ganzer Länge enttäuscht: hier wird affektierter, überambitionierter und überproduziertert Dance-Schrott geboten, der weniger nach 2012 als nach Mottenkiste klingt – in selbiger wurden auch sämtliche angestaubten Beats und Soundeffekte gefunden.

Und der Gesang von Damsgaard nervt durch die Überartikulation jeder Silbe. Musik für Provinz-Modeschauen.