BISON B.C.

Lovelessness

Nach leichten Anfahrtsschwierigkeiten zeigt sich das wahre Potenzial von „Lovelessness“. So etwa in „Clozapine dreams“, dem fünften und vorletzten Track des vierten Albums von BISON B.C. Dieser Song slugged so sehr, dass selbst Uptempo-Parts langsam erscheinen.

Genau dieses Dreckig-Gemeine, kombiniert mit den fiesen, verzerrten Vocals und gelegentlichen hymnenartigen Gitarrenmelodien, ist es, was die kanadische Band als ihr Markenzeichen etablieren können wird.

Dabei fängt „Lovelessness“ mit dem Song „An old friend“ kaum vielversprechend an, startet er doch mit recht dünnen Doppelleads, die fast schon zu sehr nach klassischem Metal klingen. Auch die anschließenden Sludge-Riffs klingen wenig inspiriert.

Doch wird der Song nach gut zwei Minuten mit ungeahnten Wendungen weitergeführt, was genau das Argument für „Lovelessness“ ist: Die sechs größtenteils überlange Nummern schaffen es stets, den Hörer zu überraschen und in diesen düsteren, dreckigen, aber wohl durchdachten Bann zu ziehen.

Somit sind BISON B.C. nun zu einer eigenständigen und stilprägenden Band geworden, die gar nicht mehr groß mit ähnlich gearteten Bands wie EYEHATEGOD oder frühen MASTODON verglichen werden muss – auch wenn „Lovelessness“ nicht das beste Album in der hoffentlich noch lange nicht zu Ende geschriebenen Bandgeschichte ist und sein wird.