HORSEBACK

Half Blood

Wie wenig selbst die vermutlich heterogene Zielgruppe von Relapse Records mit HORSEBACK anfangen kann, zeigen diverse Reviews von „Half Blood“, deren Verfassern die Quasi-Ein-Mann-Band schlicht zu „far out“ ist.

Ich will da gar keine Ignoranz unterstellen – jeder gelangt mal an die Grenzen seines Horizonts –, aber HORSEBACK passen sehr wohl in Relapse’ stilistisch breit gefächerte (Metal-)Welt. Ja, Black Metal ist bei Jenks Miller nur noch in Spuren hörbar, in seinem heiseren Kreischgesang oder mancher Tonfolge; die dunkle Stimmung seiner Musik aber dürfte doch genug nihilistische Gefühle wecken können.

Auch der psychedelische Doom-Folk mit dezenten Dark-Ambient-Momenten, der auf „Half Blood“ vorherrscht, sollte aufgeschlossene Hörer nicht abschrecken – das klingt um einiges „böser“ als so manches „trve“-Kasperletheater.

Ist es also ein vermeintliches Fehlen von Hooklines oder Millers grundlegend „relaxte“ Herangehensweise? Nun, HORSEBACK agieren vielleicht unaufgeregt, aber ganz sicher nicht unaufregend.