J. TEX & THE VOLUNTEERS

House On The Hill

Der Exilamerikaner und Wahldäne J. Tex – seine Mutter kennt ihn unter dem Namen Jens Einer Soerensen – holt zu einem großen Wurf aus und liefert mühelos eines der besten Alben seiner Karriere ab. Nach dem Alleingang auf seinem Soloalbum „Misery“ hat er nun die Kontrabassistin Ida Hvid und Drummer Jason Bedard, besser bekannt als VOLUNTEERS, wieder zusammengetrommelt.

Deren Musik ist durch und durch amerikanisch, Country und Western, Jazz, Walzer, minimaler Swing und sogar Chanson bestimmen den Sound, den die VOLUNTEERS auf denkbar minimalistische, aber jederzeit seelenvolle Weise spielen.

Tom Waits trifft Serge Gainsbourg, Seasick Steve trifft Cab Calloway, der Sound ist dabei so einzigartig wie schwer zu kategorisieren. Mit drei Coversongs, Johnny Cashs „I still miss someone“, Bobby Bares „Detroit City“ und der LITTLE FEAT-Nummer „Willin’“ bewegt sich die Band auf sicherem Terrain, auch wenn sie tatsächlich hinter Tex’ Originalkompositionen zurückstehen, denn das eigene Material der Band ist so stark wie selten zuvor.

„Carnival girl“ ist gewiss ein Ausnahmesong, der mit Musette-Akkordeon, Klarinettenbegleitung und französischen Gesangsparts bezaubert, „Coalminer’s daughter“ vermittelt orientalisches Flair, und der Titelsong ist pure Cowboy-Romantik.

Ein trotz stilistischer Vielfalt kohärentes Album, das nie an Spannung verliert und auf lange Sicht begeistern kann.