MANICS

Please Panic It’s ...

Der Rebellion-Backkatalog war bei mir bisher für breitschulterigen Türsteher-Rock und stieselig-konservativen Oi!-Stumpfsinn verschrien. Umso überraschender ist der recht filigran klingende Bastard aus STIFF LITTLE FINGERS, JAM und UNDERTONES, den THE MANICS einem hier als neuen Stern am Hardmod-Himmel verkaufen wollen.

Hinterm Mikro steht Peter von der CLOCKWORK CREW, deren Oi!-Sound sich bereits an schnittigen 79er England-Punk orientierte, woraufhin THE MANICS sich in logischer Konsequenz nun aus den Höhepunkten britischer Prä-Neunziger-Musikkultur nähren – Pubrock-Songwriting, Harmonielehre aus der R&B-Schule der DOWNLINERS SECT und eine Menge Popgefühl früher PROCLAIMERS – und unter dem Dach des 77-Melodypunk ein sauber produziertes Album vorlegen, das die Powerpop/Mod-Revival-Säbel nach Lehrbuch rasseln lässt: deatilverliebtes Rickenbacker-Spiel, solide Walking-Bass-Lines, Midtempo-Drumming.

Trotzdem befindet sich „Please Panic, It’s ...“ im ohrwurmfreien Vakuum; in den zehn Songs sucht man trotz tightestem Zusammenspiel vergeblich nach der großen Melodie, für die man in diesem Genre auch gerne mal in der Zuckertüte wühlen darf.

Schade.