MOHAWK LODGE

Damaged Goods

Kreativer Kopf der schon seit einiger Zeit aktiven kanadischen Band ist Ryder Havdale, der aus Vancouver stammt und seit einigen Jahren zwischen Toronto und Berlin pendelt. Mit White Wale hat der Sänger und Multiinstrumentalist sein eigenes Label und veröffentlicht dort seine, wie man dem Kleingedruckten entnehmen kann, von der kanadischen Kulturförderungsbehörde mitfinanzierten Alben, die er mit verschiedenen Gastmusikern einspielt.

Manchmal ist es eben auch ein Vorteil, Bewohner eines kulturell untergebutterten Landes zu sein. THE MOHAWK LODGE, deren bisherige Platten leider nie meine Aufmerksamkeitsschwelle überwinden konnten, haben mit „Damaged Goods“ aber ein wirklich herausragendes Album veröffentlicht, das es – neben Bands wie HUDSON FALCONS oder dem einen oder anderen Gunner Records-Release – einem sehr leicht macht, die Verbannung von GASLIGHT ANTHEM-Platten in den Giftschrank für religiöse Spinner zu verkraften.

Ryder Havdale ist offenkundig ein großer Fan von Neil Young und Bruce Springsteen, das hört man, und wer sich überdies die Platten von DRAG THE RIVER in den Schrank stellt, wird an diesem gefühlvollen, warmen Sound zwischen Americana, Country-Anklängen und leicht pathetischem Rock sicher genauso viel Spaß haben wie ich.

Markantestes Element ist dabei der Gesang von Havdale, dessen dramatisches Organ bestens zu diesem herbstlichen Sound passt.