SCREAMING TREES

Uncle Anesthesia

1985 gründeten sich die SCREAMING TREES im rund 200 km von Seattle entfernten Städtchen Ellensburg und nahmen noch im gleichen Jahr mit dem ebenfalls ganz am Beginn seiner Laufbahn stehenden Steve Fisk ein paar Songs auf, die unter dem Titel „Clairvoyance“ 1986 auf Velvetone als erstes Album veröffentlicht wurden.

Fisk war es, der Greg Ginn von SST auf die Band aufmerksam machte, und so erschienen die in kurzer Folge veröffentlichten Alben „Even If And Especially When“ (1987), „Invisible Lantern“ (1988) und „Buzz Factory“ (1989) auf dem kalifornischen Kultlabel.

Mark Lanegan und Band wurden zunehmend als Teil der aufkommenden Grunge-Szene des US-Nordwestens wahrgenommen, und so bekamen sie 1990 einen Deal mit dem Major Epic, wo dann 1991 „Uncle Anesthesia“ erschien, das von SOUNDGARDENs Chris Cornell koproduziert wurde.

Bemerkenswert ist an diesem Ausnahmealbum, das für mich das beste SCREAMING TREES-Werk ist, schon das wundervolle surreale Artwork von Mark Ryden, und mit dem „typischen“ Grunge-Sound à la SOUNDGARDEN, ALICE IN CHAINS oder PEARL JAM hatten SCREAMING TREES sowieso nie was zu tun, sie waren bis zu ihrer Auflösung 2000 immer melodiöser und weicher als viele ihrer Zeitgenossen, und Lanegans markante Stimme sorgt bei mir bis heute für wohlige Schauer.

Und eben habe ich im Schrank auch noch die Original-Promo-Copy aus dem Jahre 1991 entdeckt. Im beiliegenden Info fanden sich damals die Sätze „They dislike the psychedelic label“ und „The original incarnation [...] was intended to be a punk band“.

Nichts gegen die SST-Alben, aber wenn man die SCREAMING TREES für sich entdecken will, dann mit dieser Platte.