SOFT MOON

Zeros

Irgendwer da draußen, der wie ich die ersten vier Alben von THE CURE für ihre besten hält? Dann weiterlesen. THE SOFT MOON ist der Name des Soloprojekts von Luis Vasquez aus Oakland, CA, „Zeros“ das zweite Album.

Und das erinnert mich in seiner verhallten, verhuschten, noisigen Wavigkeit immer wieder stark an das „Faith“ -Album von THE CURE, bei „Machines“ muss ich zwingend an „Primary“ denken. Das liegt nicht am Gesang, zum Glück, denn Robert Smith nachzuahmen muss in die Hose gehen, sondern am blechernen Schlagzeug, am Songwriting, am vielschichtig schwirrenden Gitarrensound, dem markanten Bass.

Auch die Mitte der Achtziger aktiven SNAKE CORPS kommen mir in den Sinn, doch bei aller klanglichen Rückwärtsgewandtheit ist auch Verwandtschaft zu aktuell aktiven Bands à la A PLACE TO BURY STRANGERS oder den Labelmates HOLOGRAMS erkennbar.

Dabei ist Vasquez’ Projekt alles andere als der Versuch, den Goth/Wave-Sound vergangener Zeiten authentisch und historisierend auferstehen zu lassen, sondern die zeitgemäße Interpretation der damaligen stilistischen Vorgaben.

Schön, dass man solche Musik heutzutage auch live hören und sehen kann, ohne sich meist misslungene Reunions irgendwelcher Mittfünfziger antun zu müssen.