STRIFE

Witness A Rebirth

Alte Schule: STRIFE waren neben EARTH CRISIS und SNAPCASE die Hardcore-Helden der Neunziger, standen für einen aggressiven, metallischen neuen Stil, der Victory Records groß machen sollte. 1994 erschien ihr Debüt „One Truth“, 1997 kam „In This Defiance“, 1999 die Auflösung, die Abwendung von Straight Edge, und 2000/01 die Rückkehr in Form von „Angermeans“ (2002, alle Victory).

Seitdem waren STRIFE immer wieder mal live aktiv, aber ein neues Album ließ auf sich warten – zudem ist „Angermeans“ für alte Fans auch eher eine Enttäuschung als eine Offenbarung gewesen.

Mit dem programmatisch betitelten neuen Album „Witness A Rebirth“ schicken sich Andrew Kline, Chad J. Peterson, Rick Rodney und Todd Turnham nun an, die Lücke zu „In This Defiance“ zu schließen.

Mit Igor Cavalera als Drummer entstand ein neues Album, das so unbekümmert und simpel durchballert, als seien die Neunziger noch gar nicht vorbei. Völlig unbeeinflusst von den Metalcore-Exzessen des letzten Jahrzehnts wüten STRIFE durch ein Dutzend Songs, und man sieht förmlich grau gewordene SxE-Kids der Neunziger fingerpointed vor Bühne stehen, aus tiefstem Herzen Refrains wie „Never look back“, „No apologies“ oder „Show no mercy“ mitgrölend.

STRIFE schießen auf „Witness A Rebirth“ extrem scharf, das Album ist knackig produziert, das Pathos auf das nötige Mindestmaß begrenzt. Mir macht das großen Spaß, und vor allem zeigen Kline, Rodney und Co., dass man 2012 noch relevant sein kann, ohne irgendwelche Trendkaspereien mitzumachen.

Can’t beat the real thing!