BENJAMIN

Ghost With Skin

Mal wieder neue Musik von den Färöer-Inseln, was in diesem Fall nur einen Exotenbonus verspricht, wenn man sich die Biografie von Benjamin mal anschaut. Obwohl auf den Inseln im Nordatlantik geboren, hat er sein bisheriges Leben ebenso im südamerikanischen Dschungel wie auf einem Donaudampfer verbracht.

Das heißt nun nicht weniger, als dass „Ghost With Skin“ so gar nicht provinziell rüberkommt, besser gesagt: überraschend oft recht stark nach englischen Popgrößen wie VERVE oder RADIOHEAD klingt.

Das mag zum einen an Bens Stimme, den englischen Texten und zum Teil auch an der recht opulenten Produktion liegen. Und doch ist diesen neun Songs eine ganz zerbrechliche Melancholie und eine sehr düstere Stimmung zu eigen, die der Färinger da anhand allerlei mystischer Motive transportiert.

Ob das alles eigenständig genug ist, um die übersättigten Massen außerhalb seines Heimatarchipels aufhorchen zu lassen, sei dahingestellt. Freunde von Indiepop abseits der üblichen Handelsrouten sollten sich aber mal ein Hinhören gönnen.