LEECHES

Underwater

Jaaaaaaa, geht’s noch?! Dieses italienische Quartett legt das beste RAMONES-Album seit „Adios Amigos“ (deren letztes Studioalbum von 1995) vor. Objektiv betrachtet ist es sogar besser! Druckvoll, kurzweilig, eingängig.

Der knackige RAMONES-Sound, aus deren rockiger Spätphase, sucht seinesgleichen. Andere Ohren mögen aus den 13 Stücken auch die ADOLESCENTS heraushören. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Band mit Daniel Rey einen erfahrenen RAMONES-Produzenten an die Regler geholt hat, um den „fat rock“ der Band auf Linie zu trimmen.

Dieser Griff in die Sound-Trickkiste funktioniert natürlich, hinterlässt bei mir allerdings ein unschönes Gefühl von Kalkül und Berechnung. Das Ergebnis jedoch entspricht Güteklasse A, Punkt.

Textlich widmen sich die Italiener ausschließlich ihren Lieblingsbeschäftigungen: Essen, Schlafen, Party und Punkrock aus der Ü30-Sicht. „Nothing at all“ ist dabei ein kunstvoller Griff in die Punkrock-Historie, denn mit „Eat the rat!“, „Something to believe in“ oder „The kids of the black hole“ werden prominente Songtitel zu einem eigenständigen Text zusammengestrickt.

Ein lässiges, humorvolles, super-kurzweiliges Punkrock-Album, das mit zwei grandiosen Hymnen („Too hungry to pray“, „Into the storm“) nachhaltigen Eindruck hinterlässt.