MIKROKOSMOS23

Alles lebt. Alles bleibt.

Nein, nein, eine Neuauflage von „Memorandum“ ist diese Scheibe nicht. Schon vom Debüt zum Nachfolger machten MIKROKOSMOS23 einen beträchtlichen Sprung. Weniger schrammelig, ausladendere Gitarrenparts, epischere Beats.

Nun, mit „Alles lebt. Alles bleibt.“ wagen sie sich in poppigere, harmonische Gefilde. Da scheinen sie sich nun ganz wohl zu fühlen. Sänger Peter Löwe verzichtet auf viel Geschrei, Trompeten dürfen sich einbringen, Gitarren werden mit mehr Effekten beladen.

Aber es gibt auch Dinge, die geblieben sind. So die düstere Grundstimmung, oder auch dieser angenehm unaufdringliche Groove. Anfangs macht „Alles lebt. Alles bleibt.“ einen merkwürdigen Eindruck, zumindest wenn man es gewohnt ist, dass eine Platte von MIKROKOSMOS23 mit einem zünftigen Gebrüll beginnt.

Da lassen sie uns dieses Mal im Stich. Ungewohnt auch Parts wie in „Die paar Meere“, wenn auf einmal diese Post-Rock-Anleihen anklingen. Aber dann ist da ein Moment wie in „Alles gegen Wände“.

Dieses emotionale, niederdrückende, eben das was man an dieser Band schätzt. „Alles lebt. Alles bleibt.“ ist schon anders. Es ist aber auch auf viele Weisen sehr schön. Es ist etwas schade, dass die Platte sich gegen Ende nicht nochmal lautstarker zu Wort meldet und doch – man erkennt sie wieder und man kann „Alles lebt.

Alles bleibt.“ lieb haben lernen. Man darf gespannt sein, wo der Weg hinführt. (Diese Band war auf der Ox-CD 106 zu hören)