POGUES

In Paris

Als Fan der legendären Folk-Punker THE POGUES wartet man bereits seit Jahren, oder besser gesagt: seit Jahrzehnten, auf ein neues Album. Das letzte Album erschien 1995, ohne Shane McGowan, und das letzte mit Shane sogar schon 1990.

Der nun erschienene Live-Mitschnitt der im September 2012 zum dreißigjährigen Bandbestehen in der Olympia Music Hall in Paris aufgezeichneten Show kann diese Durststrecke nun auch nicht beenden, es handelt sich eben nur um Live-Versionen bereits bekannten Materials.

Nachdem die Band nach dem Rauswurf McGowans 1991 nun seit 2001 wieder regelmäßig in Originalbesetzung unterwegs ist, kommt man an einer Frage nicht mehr vorbei: Waren THE POGUES, war Shane McGowan, jemals besser? „In Paris“ gibt es als Doppel-CD, als LP-Edition mit drei LPs, als Blue-ray-Disc oder als das mir vorliegende, zwei CDs und zwei DVDs beinhaltende und als Buch aufgemachte Boxset.

Im Inneren findet man zusätzlich 16 Seiten mit vielen Fotos und Texten, ein Streifzug durch drei Jahrzehnte Bandgeschichte. Technisch ist das Ganze gut umgesetzt, Bild und Ton wissen zu überzeugen.

Inhaltlich bekommt man mit den insgesamt 23 Songs des Konzertes einen sehr guten Rundumschlag durch das Gesamtwerk der POGUES. Alle wichtigen Songs sind dabei. Fast alle Stücke werden vom Frontmann höchstpersönlich gesungen.

Für Abwechslung sorgen aber „Tuesday morning“, gesungen von Spider Stacy, und „Young Ned on the hill“ mit Terry Woods. Auch enthalten ist eine sehr gute Version von „Fairytale of New York“, hier singt Shane zusammen mit Ella Finer.

Als Bonus sind noch insgesamt 40 Minuten Live-Mitschnitte und Interviews von 1986 dabei sowie eine Live-Version von „Thousands are sailing“, 2006 in Manchester aufgezeichnet. Vor allem, aber nicht nur für Fans der legendären Band.