SEX JAMS

Trouble, Honey

Jetzt, da SONIC YOUTH auf unbestimmte Zeit auf Eis liegen, hat man umso größeren Spaß an Bands, die ganz unzweideutig auf deren Spuren wandeln. Dass die Namensgebung der Wiener Formation von MILEMARKER inspiriert wurde, ist angesichts der Kim Gordon-Gedächtnisvocals von Sängerin Katharina nur noch eine popkulturelle Randnotiz.

Neuzugang Wolfgang (KILLED BY 9V BATTERIES) macht nun zusammen mit dem ebenfalls Gitarre spielenden Lukas den Thurston Moore-Sound perfekt, ohne dass man SEX JAMS deshalb als vordergründige Kopisten wahrnehmen würde.

Nein, „Trouble, Honey“ klingt einfach wie eine im Vergleich zum Original energiegeladenere, weil jugendliche Hommage an die genialen New Yorker, und zudem legen die Österreicher noch genug Eigenständigkeit an den Tag, um über den Vergleich mit erfreutem Lächeln hinweggehen zu können.

Hier versuchen sich nicht provinzielle Fans an einer tiefen Verbeugung, sondern das Vermächtnis der Noise-Rock-Miterfinder wird neu interpretiert. Charmant ist die Nummer „Shark vs apple“, bei der Katharina mit einem ihrer Mitmusiker zu einem Duett antritt, das schon beinahe was von Hazlewood/Sinatra hat.

Mit ihrem zweiten Album sind SEX JAMS in die Indierock-Oberliga aufgestiegen, jede einzelne der elf Nummern ist ein reizvolles Unikat. Sehr schön ist auch das „popartige“ Artwork. (Diese Band war auf der Ox-CD 106 zu hören)