ASTRID LINDGREN

Posluchaj ...

Es gibt weder ein neues Buch noch verschollenes Musikmaterial der schwedischen Autorin, denn ASTRID LINDGREN ist der verwirrende Deckname einer polnischen Band. Auf blauem, leicht transparentem und einseitig bespieltem Vinyl gibt es hier fragilen und intensiven Post-Hardcore nach allen Regeln der Kunst.

Es ist schön, wenn die Einflüsse von Szenevorreitern wie TOUCHÉ AMORÉ oder vergangene Klänge à la MODERN LIFE IS WAR auch in fernen osteuropäischen Ländern und in kleinen, lokalen Szenen fruchten.

Nicht nur konzerttechnisch scheint Osteuropa mittlerweile ein dankbares Terrain zu sein. Ich würde gern etwas zu den Inhalten der Texte schreiben, welche eindringlichen Geschichten über das Scheitern und Aufstehen erzählt werden, was für einen Einblick in das Seelenleben dieser Musiker man gewährt bekommt.

Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass die textlichen Ergüsse genauso intensiv, sentimental und ehrlich sind, wie es die distanzlose und schwermütige, aber treibende Musik vermuten lässt.

Das Manko: Polnisch ist noch nicht zur Weltsprache avanciert, und daher höre ich „nur“ mit äußerst viel Nachdruck artikulierte Worte aus den Boxen schallen. Noch eine Runde. Ich hole mir einen Übersetzer.