ATOMS FOR PEACE

Amok

2006 veröffentlichte RADIOHEAD-Sänger Thom Yorke sein Soloalbum „The Eraser“, und ähnlich wie auf dem für viele Fans der Band verstörenden 2000er-Werk „Kid A“ dominierten hier extrem elektronische Sounds.

Mit dem Unterschied, dass Yorke zum einen weniger experimentell klang, zum anderen hatte er eigentlich alle Verweise auf Rockmusik und seine Hauptband getilgt. Man konnte fast von einer Art modernem Synthiepop mit leicht krautrockigen Tendenzen sprechen.

Sieben Jahre später verschanzt sich Yorke wieder hinter einem Bandnamen, ATOMS FOR PEACE, ein Song vom „The Eraser“-Album, dennoch könnte man hier auch von „The Eraser Vol. 2“ sprechen, vor allem hinsichtlich der musikalischen Ebene.

Hinter dieser vermeintlichen „Supergroup“ verbergen sich neben Yorke Flea von den RED HOT CHILI PEPPERS, zwei altgediente Sessionmusiker und Nigel Godrich, angesagter Produzent und langjähriger Weggefährte von Yorke seit frühesten RADIOHEAD-Zeiten.

Letztendlich klingt „Amok“ aber auch wieder wie ein Yorke-Alleingang, ein erstaunlich synthetisches Unterfangen mit monotoner, stark an Dubstep angelehnter Rhythmik, bei dem der Brite mehr an einem analogen Klangteppich interessiert zu sein scheint als an griffigem Songwriting.

Ein bezüglich seiner generellen Klangästhetik durchaus faszinierendes Album, sicherlich auch bedingt durch Yorkes typisch gequälten Gesang, der sich mit angestrengter Leidensmiene durch die neun Songs arbeitet.