BLACK HEART REBELLION

Har Nevo

Lange war es still um THE BLACK HEART REBELLION, so lange, dass ich überrascht war, als mit dem Video zu „Avraham“ ein neues Lebenszeichen der Band durchs Internet schwirrte. Ein Lebenszeichen, das nicht nur als solches überraschte, sondern auch durch sein Klangbild.

Nichts ist mehr mit der Mischung von Post-Rock und Screamo, wie man es vom Vorgänger „Monologue“ kannte. Die Kollaboration mit der CHURCH OF RA/AMEN RA hinterlässt Spuren – nicht nur in der Wahl des Video-Drehorts, auch die Klangästhetik hat sich gewandelt, die eisigen Hallwelten sind einer erdigen Produktion gewichen.

Das ist kein Post-Rock und auch kein Screamo, gerade eben jener „Avraham“ erinnert an eine keltisch-druidische Adaption von TOOLs „Lipan conjuring“. Unglaublich, was in vier Jahren alles geschehen kann – das heisere Keifen hat sich in einen teils melodischen, teils hypnotischen Sprechgesang verwandelt, der nur selten mal zu einem Bellen anschwillt.

Meditativ pulsieren hier die Trommeln, die Gitarre klingt mal mehr nach einer Sitar, mal wird sie zum sirrenden Hintergrundgeräusch, vor dem sich rasselnd und klimpernd in Trance gehechelt wird.

Nach dem fünften Hören weicht die Skepsis, das Fazit: So unerwartet wie eindrucksvoll.