DAS ENDE

Der Teufel ist ein Silberfisch

Was sich da im Hause This Charming Man-Records seit einiger Zeit im deutschsprachigen Bereich tut, ist äußerst bemerkenswert, sammeln sich hier doch die Debüts solcher Lieblingsnewcomer wie MESSER und DIE NERVEN beziehungsweise hier vorliegend DAS ENDE aus Hamburg.

In einem noisepunkigen Soundgewitter prasselt ein gefährlich anmutender Regen aus geländepunkigen Klangwolken auf den Hörer nieder: Wer jetzt keinen Schirm hat, braucht auch keine Buchen mehr zu suchen: der Blitzeinschlag ins klitschnasse Herz ist ihm sicher.

In einem Neomix aus AT THE DRIVE-IN und Jens Rachut rechnet das Quintett schonungslos mit der Generation Langweilig ab: „Alles ist erlaubt, Zensur als Volkssport (...) / Hey Staat, schreib’s auf den Deckel (...) / Das Ende ist noch lange nicht vorbei.“ Es ist bezeichnend für die Gesamtaussage, dass die knapp zwanzigminütige Platte auf schnellen 45 rpm läuft: innerhalb von nur zwei Tagen wurde dieser kakophonische Herzrhythmusstörungsverstärker im Ton13 in Hamburg produziert.

Zehn Lieder ohne Refrain, zehn Geschichten ohne Happy-End, zehn Schicksale ohne Hoffnungsschimmer. Tschüss Jugend, hallo Bauch.