FIELD ROTATION

Fatalist: The Repetition Of History

Es ist tiefe Nacht. Unter dem von Wolkenfetzen gerahmten Vollmond zieht ein dichter Nebel auf. Die Tiere sind schon vor langer Zeit verstummt. Aber aus dem nahegelegenen Hain dringen ein paar bittere Töne.

Vielleicht ist ein Orchester im Moor versunken, vielleicht heulen Geister durch die abgestorbenen Bäume. Die Nacht ist kurz vor dem Ende. Ein Ende, das einen Anfang bedeutet. Denn alles kehrt wieder.

Die alte Welt häutet sich, darunter schlüpft die neue hervor, der alten gar nicht so unähnlich. Das ist todtraurig. Oder doch tröstlich. Ein Grund zum Verzweifeln. Oder aber einer für Hoffnung auf den kommenden Tag.

Mit seinem zweiten Album als FIELD ROTATION reizt Christoph Berg Ambivalenzen und Widersprüche aus. Mit organisch ineinander verflochtenen Drones und einer synthetisch wirkenden Orchestralität oszilliert seine Musik zwischen der absoluten Stille und überwältigender Sinfonik.

Dann und wann wummert ein subtiler Bass weit entfernt durch den Mix, dort zittert eine (menschliche?) Stimme und singen die Streicher ein schauerliches Stück, das sich immer und immer zu wiederholen scheint.

Wiederholung ist ja schließlich das Thema dieses Albums, von Berg so kongenial wie subtil durchexzerziert. Mächtige Musik, gewaltig – und trotzdem nicht ganz trostlos.