HONNINGBARNA

Verden Er Enkel

Anfang 2012 erschien mit „La Alarmane Gå“ das erste Album der jungen Osloer Punkband HONNINGBARNA, die bereit war, europaweit vor ein paar mehr Menschen zu spielen als ihren Fans in Norwegen. Doch dann schlug Ende Januar 2012 das Schicksal brutalstmöglich zu, noch bevor die Album-Promomaschine richtig anlaufen konnte: Drummer Anders Askildsen Eikås starb im Alter von gerade mal zwanzig Jahren bei einem Autounfall – und erst nach einer gewissen Bedenkzeit entschied sich die Band fürs Weitermachen.

Waren die EP und das erste Album noch etwas „jugendlich“ und unschlüssig, zeigt sich die Band auf „Verden Er Enkel“ nun entschlossener und härter. Wie gehabt setzen HONNINGBARNA allein auf norwegische Texte, was ihnen das Leben im Rest von Europa einerseits etwas erschweren könnte, ihnen aber andererseits zu einem harschen Charme verhilft – englische Texte kann jeder, ich mag es, wie sie hier ihre Texte in Wikingersprache mit mehrstimmigem Chorgesang trotzig-hymnisch in die Welt brüllen.

Könnte ich Norwegisch, ich würde versuchen mitzugrölen – immerhin, bei „Fuck Kunst (Dans Dans)“ gelingt mir das auch ohne Fremdsprachenkenntnisse. Pelle Gunnerfeldt (HIVES, REFUSED) hat zudem bei der Produktion ganze Arbeit geleistet, so dass „Verden Er Enkel“ ein sofort und zwingend mitreißendes, druckvolles Punkrock-Album ohne viele Schnörkel geworden ist, das einem durch seine quirlige und wilde Art ein amüsiertes Grinsen ins Gesicht zaubert – eine Platte, die eine ganze Menge mehr Lebensfreude und Punk-Attitüde zum Ausdruck bringt als das letzte Album der nationalen Legende TURBONEGRO ...

(Diese Band war auf der Ox-CD 107 zu hören)