LOVE

s/t

Die drei Platten, die LOVE in der Kernbesetzung Arthur Lee, Johnny Echols, Bryan MacLean und Ken Forssi zwischen 1966 und 1967 aufnahmen, sollten eigentlich in jeder Plattensammlung von Menschen stehen, die sich mit der Beat- und Garage-Musik der Sixties beschäftigen.

Eine vor allem von Kritikern hochgeschätzte Band – das dritte Album „Forever Changes“ wird als „one of the greatest rock albums of all time“ angesehen –, deren kommerzieller Erfolg sich aber immer sehr in Grenzen hielt.

Und nach besagten drei Platten zerfiel die Band aufgrund der üblichen Drogen- und Geldprobleme, wobei Lee bis zu seinem Tode im Jahr 2006 versuchte, LOVE in unterschiedlichen Formen am Leben zu erhalten, unterbrochen durch einige Knastaufenthalte.

Der fehlende Massenappeal lässt sich beim Hören des Debüts auch durchaus nachvollziehen. Zwar sind deutliche Parallelen zum melodischen, psychedelischen Folkrock der BYRDS vorhanden, aber LOVE klingen auf ihrer erster Platte um einiges ungeschliffener und kantiger als viele ihrer Weggefährten und besitzen eine Ruppigkeit, die sie fast schon zu Protopunk-Vertretern macht.

Hinzu kommen deutliche Blues- und Soul-Einflüsse, die man stereotyperweise von einem schwarzen Musiker wie Lee auch erwarten würde. Ein noch etwas holperiges Debüt, aber zweifelsohne ein Klassiker, der hier im Stereo-Mix vorliegt, ohne die beiden Bonustracks der CD-Neuauflage.