MISSRATA

s/t

Das Debüt der jungen Erfurter Band MISSRATA kommt im Königsformat und in schlichtem Schwarzweißcover, auf dem wohl der Fußboden des Bandproberaums zu sehen ist, und allein dafür gibt es natürlich schon mal Pluspunkte.

Der erste Song plätschert gemütlich im 77er Style aus den Boxen, doch hier trügt der erste Eindruck zum Glück, denn schon bei „The night is by my side“ schalten MISSRATA drei Gänge höher und treten das Gaspedal mächtig durch.

Überhaupt ist beim heftigen Streetpunk der Erfurter Abwechslung Trumpf, denn keinen der acht Songs auf der Scheibe zieht man von vorn bis hinten in nur einem Tempo durch. Die Produktion ist passenderweise richtig schön dreckig und rotzt einem den Gitarrensound nur so um die Ohren.

Alte RANCID können hier durchaus als Referenz herhalten. Das Englisch von Sängerin Keks ist zwar manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, aber das gleicht sie mit viel Einsatz, zwischen betont gelangweilt und aggressiv schreiend, locker wieder aus.

Insgesamt ein überraschend starkes Debüt, von einer Band, die ich gern mal live sehen würde.