MOTORPSYCHO

Still Life With Eggplant

So langsam kann man Bauchschmerzen bekommen. Der letztjährige Jazz-Rock-Brocken „The Death Defying Unicorn“ ist noch nicht mal ansatzweise verdaut, da kredenzen einem MOTORPSYCHO schon das nächste üppige Mahl.

Zugegeben etwas leichter als die letzten Gänge (lustig, wie sich die Plattenfirma schon fast dafür entschuldigt, dass „Still Life With Eggplant“ definitiv zugänglicher als die letzten paar Alben sei, aber trotzdem noch eine Herausforderung), nur wer soll das noch alles in sich hineinfuttern? Die Herren werden mit zunehmendem Alter immer produktiver und, ehrlich gesagt, habe ich den Überblick verloren, was da an Platten alles erschienen ist.

Und das, obwohl ich mich durchaus als Fan bezeichnen würde. So, und jetzt habe ich exakt 48 Stunden Zeit, das neue MOTORPSYCHO-Album zu hören und zu besprechen. Zwiespältige Angelegenheit, da ich mich einerseits darüber freue, andererseits jetzt schon weiß, dass ich „Still Life ...“ nicht einmal ansatzweise erschließen können werde.

Allein über das 17-minütige „Ratcatcher“ könnte man akademische Abhandlungen schreiben, doch dabei kann ich eigentlich nur verlieren. Deswegen mache ich es kurz und schmerzlos: „Still Life With Eggplant“ ist leichter und strukturierter als die Vorgängeralben, pendelt zwischen sommerlichen Hippie-Psychedelika und Schweinerockherbst, schweift aus und bringt doch alles auf den Punkt, was MOTORPSYCHO seit zig Jahren ausmacht.

Den Rest wird die Zeit zeigen. Oder auch nicht, denn die nächsten Aufnahmen mit dem neuen Gitarristen Reine Fiske sind schon im Kasten. Wahrscheinlich lesen wir uns vor Jahresfrist also wieder und ich jammere euch die Ohren voll, dass ich immer noch nicht weiß, was ich von „Still Life ...“ halten soll.

Alternativ kann ich dann eine Besprechung zu „Heavy Metal Fruit“ anbieten, bis dahin habe ich es durch.