NO BRAGGING RIGHTS

Cycles

Wenn man die ersten warmen, gefühlvollen Gitarrenklänge von „The advent of change“ hört, steht man auf einer Türschwelle, ohne genau zu wissen, wohin die Reise gehen soll. Sind es Töne, die einen geradewegs in eine technisch verspielte PROPAGANDHI-Welt stoßen, oder eher die introvertierten Akzente am Anfang einer nicht enden wollenden THIS WILL DESTROY YOU-Oper? Doch nach 47 Sekunden hat man Gewissheit: NO BRAGGING RIGHTS heißen uns in ihrer metallischen Melodic-Hardcore-Welt willkommen.

Es gibt mächtige Melodien und genauso mächtige Gitarrenwände, die dir hinterrücks auf die Schulter tippen und dir die Fresse polieren wollen. Das Schöne ist, auch nach zwei, drei Songs geht einem Produktion nicht direkt auf die Eier.

Ein lupenreines, von jedem Staubkörnchen gereinigtes Soundbild ist (leider) als Standard für dieses Genre, aber wenigstens penetriert einem die Doppelbassdrum nicht die Hirnrinde. Inhaltlich beschäftigt man sich mit betont substanziellen Themen: „Es sollte nicht nur um Slogans gehen, die sich gut auf Shirts verkaufen lassen.“ Tatsächlich greift man nicht zu sehr in die Plattitüdenkiste und vermeidet peinliche Parolen.

„Cycles“ steht als Metapher für die glückliche Kindheit des Sängers Mike Perez. Leider werden NO BRAGGING RIGHTS schnell zu vorhersehbar.