OHL

Freier Wille

Drei Jahre hat es gedauert, ehe sich wieder so viel Hass und Abscheu in den vier Jungs von OHL aufgestaut hatte, dass eine Erlösung offenbar unumgänglich wurde. „Freier Wille“ klingt wie eine Katharsis und Deutscher W motzt, hetzt, keift und zetert wie eh und je gegen all das, was für ihn die Grundfesten der Gesellschaft erschüttert.

Der Islamismus ist dran. Das Christentum sowieso. Und auch Rassenhass und (Volksver-)Führer werden mit kreischenden Gitarren zerschreddert. In „Deutsches Leichentuch“, „Feinde der Demokratie“ oder „Partisanen“ stecken jede Menge Metal und Hardcore, alles ist noch ein Tick brachialer als auf dem 2009er-Album „Krieg der Kulturen“.

Man hört die späten ABWÄRTS raus, dazu die NY-Connection AGNOSTIC FRONT, MADBALL und SICK OF IT ALL. Aber alles ist eben eindeutig OHL. Und das heißt wiederum, der eine wird dieses Album begierig aufsaugen und sich seine Texte in der Endlosschleife durch die Gehörgänge prügeln lassen.

Auch wenn akustische Mittelfinger im Dutzend hintereinander weg etwas eintönig sind, die Welt ist immer noch schlecht. Der andere braucht vielleicht zur Abwechslung mal was Geschmeidiges, etwas, das ihm zeigt, alles wird gut.

Irgendwie. Ich selbst finde die Welt im Moment gerade ziemlich schlecht. Die nächste Pop-Punk-Platte hat noch was Zeit. (Diese Band war auf der Ox-CD 107 zu hören)