SAINTS

King Of The Sun

„Imperious Delirium“, das letzte Lebenszeichen der 1977 als Punkband („I’m stranded“) gestarteten Australier THE SAINTS erschien 2006. Alleiniger Nachlassverwalter ist seit dem Ausstieg von Ed Kuepper nach dem dritten Album von 1978 Sänger und Gitarrist Chris Bailey.

Die SAINTS als einflussreiche Institution der australischen Musikszene standen 2009 beim All Tomorrows Parties-Festival fast in Originalbesetzung – neben Kuepper und Bailey war noch Ivor Hay dabei – zusammen auf einer Bühne.

Für „King Of The Sun“ hat Bailey allerdings wieder unbekannte Musiker um sich geschart und gibt hier alleinig den Ton an. Das mit dem Punk hat sich ja schon lange erledigt, letztendlich waren die SAINTS einfach eine angenehm melodische Rockband, die Bailey vor allem durch seinen typischen Gesang prägte, der diesmal allerdings etwas brüchig und jugendlich hell ausfällt, fast wie vor dem Stimmbruch.

Das merkt man vor allem im direkten Vergleich mit den neun älteren Songs der Bonus Disc, eine Art Querschnitt des Achtziger- und Neunziger-Jahre-Schaffens von Bailey. Hat man sich erst mal an den sehr folkigen Touch von „King Of The Sun“ mit seinen fast Kammerpop-artigen Arrangements und Baileys ungewohnter Stimmlage gewöhnt, ist auch diese Platte überzeugender Ausdruck von dessen immer noch großem songwriterischen Talent.

Eine sehr schöne und melodische Gitarrenrock-Platte alter Prägung.