HALFWAY DECENT

Pictures & Places

Drei junge Männer aus Osnabrück fanden sich 2011 und veröffentlichen mit „Pictures & Places“ ihre erste hervorragende EP. Und wie schön sind doch Vorurteile, wenn sie so gar nicht zutreffen. So deutet das Cover erst einmal auf eine weitere 08/15-Metalcore Band hin.

Das Bandfoto geht in eine andere Richtung und ist eher angenehm unspektakulär. Nun folgt das Infoschreiben, hier versucht man ehrgeizig einen Aufhänger zu finden, der die Band und die Musik interessant macht.

Eigentlich alles Wischiwaschi, wie fast immer. Neben ein paar nützlichen Infos, die man sicherlich auf zwei, drei Sätze hätte runterbrechen können, erfährt man auch, dass Phil Meyer von WATERDOWN die Platte aufgenommen hat, und es kommt etwas mehr Interesse auf, der Band seine Zeit zu schenken.

Das Artwork stammt zwar auch von ihm, aber egal. Jetzt kommt endlich Musik aus den Boxen und ich bin direkt entzückt. Kein Metalcore, kein langweiliger Trendscheiß, sondern wunderbarer emotionaler Punkrock mit Hardcore-Kante und einem erstklassigem Sänger mit großartiger Kratzbürstenstimme! Klar denkt man irgendwie auch gleich wieder an HOT WATER MUSIC und Co., aber dann soll es eben so sein und irgendwo zwischen den hier gebotenen fünf Songs spürt man die Eigenständigkeit und das Talent dieses jungen Trios.

Kann man nur uneingeschränkt empfehlen.