SPECHT RUPRECHT

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Der Specht an sich ist ein kluger Vogel und auch dieser hier setzt auf ein hübsches Federkleid. Schon fürs Artwork wird soviel Liebe aufgewendet wird, dass man, sollte man ein visuell veranlagter Rezensent sein, schon für die hübsche Posterverpackung Pluspunkte vergibt.

Aber die Überraschungen hören nicht auf, sobald man die CD in den Abspielschacht schiebt, denn musikalisch kommt bei diesem Specht einiges zusammen. Da ist eine fette und ausgefeilte Metalkante à la TOOL und Co.

mit diversen Hardcore-Einschüben, die sich aber selbst den Gefallen tut, nicht allzu gewollt böse oder psychopathisch rüberzukommen. Dazu gesellen sich deutschsprachige Texte, die nicht zu den blödesten zählen und ziemlich gekonnt alle Klischees umschiffen.

Es schwebt über allem die Atmosphäre früher Crossover-Bands aus den Neunzigern, ohne albernen Rap-Krams und hey, ich rede hier von den guten Bands dieser Zeit. Vielleicht stellt man sich einfach vor, AMEN81 wären mit FLEISCHMANN bei SLIPKNOT ins Studio gegangen.

Klingt erst mal seltsam, aber dann ganz interessant? Ist es auch. Es gibt viel zu entdecken bei diesen Vögeln. (Diese Band war auf der Ox-CD #108 zu hören.)