MANIAC

Man muss kein ausgesprochener Kulturpessimist sein, um zu der Einschätzung zu kommen, dass ein Großteil des Filmgeschäfts auf Recycling basiert. Remakes nehmen dabei natürlich großen Raum ein, und gerade in letzter Zeit mussten verstärkt die umstrittenen Klassiker der Grindhouse- und Splatter-Ära dran glauben.

Der Franzose Alexandre Aja, der an „Maniac“ als Produzent und Drehbuchautor beteiligt war, hatte nach seinem beeindruckenden Film „Haute Tension“ von 2003 mit „The Hills Have Eyes“ ebenfalls schon einen typischen 70er-Jahre-Bahnhofskino-Vertreter visuell ordentlich aufgemotzt und mit expliziten Gewaltspitzen versehen.

Regie führte bei „Maniac“ dessen Kumpel Franck Khalfoun, von dem der ansprechende Genre-Beitrag „P2“ stammt. Fans des Originals von William Lustig aus dem Jahr 1980 waren allerdings mäßig begeistert, denn die deprimierende Atmosphäre und der schmuddelige Look ließen sich nur bedingt reproduzieren.

Ebenso wie die verstörende Performance von Joe Spinell („Der Pate“, „Taxi Driver“), der auch das Drehbuch zum Original-„Maniac“ schrieb. Der viel zu früh verstorbene, großartige Darsteller spielt darin einen Frauenmörder, der seine Opfer skalpiert und mit der Beute dann Schaufensterpuppen in seinem Apartment dekoriert.

Diese Szenen waren wohl auch verantwortlich für dessen Beschlagnahmung im Jahr 1983 in Deutschland. Elijah Wood trat hier also ein schweres Erbe an, ist allerdings auch der Grund, warum „Maniac“ zu den sehenswerteren aktuellen Remakes gehört, auch wenn Frodo aus einer Point-of-View-Perspektive agiert und nur selten direkt zu sehen ist.

Fürs Kino zeigte sich die FSK recht kulant und gab den überraschend harten Film ungeschnitten frei. Auf DVD gibt es eine ebenfalls komplette SPIO/JK-Fassung, neben einer „ab 18“-Disc, bei der gut zwei substantielle Minuten fehlen.