ENNIO MORRICONE

Sergio Miceli u.a.

Im November dieses Jahres wird der italienische Komponist Ennio Morricone 85 Jahre alt. Aufs Altenteil zurückgezogen hat er sich aber dennoch nicht. Seit 1961 schrieb er über 500 Soundtracks und komponierte zusätzlich noch Kammermusiken.

Hauptgrund für seine bemerkenswerte Ausnahmestellung in diesem Bereich ist, dass Morricones Arbeiten nie den Anschein von Fließbandarbeit oder Musik von der Stange erweckten und auch abseits der Filme, für die sie gedacht waren, ein erstaunliches Eigenleben entwickelten.

Der Film konnte noch so schlecht oder unbekannt sein, der Name Morricone bürgte für eine bestimmte, wenn auch variierende handwerkliche Qualität, je nachdem, in welchem Umfang dabei dessen Selbstreferenzialität zu Buche schlug.

Morricones Bekanntheitsgrad und Kultstatus – vor allem wegen seiner Zusammenarbeit mit Sergio Leone – sorgte auch dafür, dass der CD- und Buch-Markt inzwischen mit Veröffentlichungen überschwemmt ist, die seinen Namen tragen beziehungsweise sich mit ihm beschäftigen.

Die vom Edel Verlag ins Leben gerufene Reihe earBooks fügt diesen jetzt eine weitere hinzu, gehört aber zu den gelungeneren. Denn neben einem fundierten Text von Autor Sergio Miceli (ein persönlicher Freund Morricones und Kenner von dessen Werk) und zahlreichen Abbildungen (vor allem Filmplakate und -stills) enthält dieser schön aufgemachte Band zusätzlich vier CDs mit insgesamt 55 Stücken.

Angesichts von Morricones umfangreichen Schaffen natürlich immer noch ein Witz, aber auch ein repräsentativer und geschmackvoll zusammengestellter Querschnitt seines Schaffens. Unter dem Strich ist das zwar „Morricone for beginners“, aber kein schlechter Ausgangspunkt, um sich mit dessen Werk auseinanderzusetzen.