HATE MEDITATION

Scars

Trotz Gerappel im Line-up soll noch 2013 eine neue NACHTMYSTIUM-Platte fertig werden, ein drittes TWILIGHT-Album wurde ja auch angekündigt (ob nun mit SONIC YOUTH-Thurston Moore wird sich zeigen), dennoch hat Blake Judd noch die Zeit gefunden, sein 2003 gegründetes, nie über Demostadium herausgekommenes Projekt HATE MEDITATION wiederzubeleben.

„Scars“ hätte aber auch als NACHTMYSTIUM-Veröffentlichung Sinn gemacht, dafür hat sich Judd dort ja genug stilistische Narrenfreiheit aufgebaut und ganz aus seiner Haut kann er anscheinend auch dann nicht, wenn er offensichtlich dem norwegischen Black Metal der frühen Neunziger huldigen will.

In seinem hasserfüllten Gefauche zeigen sich immer wieder die für ihn so typischen melancholischen Melodien, die zu entdecken allerdings die Muße erfordert, sich an die extrem dumpfe LoFi-Produktion zu gewöhnen.

Mit Geduld aber nimmt man irgendwann doch inmitten des Geräuschs einzelne Instrumente wahr – in der vordergründig harschen Raserei verstecken sich schwere Midtempo-Riffs, überraschend viele Tempowechsel und gar nicht so übliche Beats und Harmonien – und es eröffnet sich eine wahnsinnig gute Platte voll großer Momente, fantastischer Songs und mit Langzeitwirkung.