NEKO CASE

The Worse Things Get, The Harder I Fight, The Harder I Fight, The More I Love You

Mit ihrem letzten Album „Middle Cyclone“ von 2009 hatte mich die mondäne rothaarige Alternative-Country-Singer/Songwriterin Neko Case, die als Schlagzeugerin einiger Punkbands Mitte der Neunziger ihre musikalische Karriere startete, nach fünf bis dahin wirklich famosen Platten eher enttäuscht.

Ein vor Überambitioniertheit sich selbst erstickendes Werk, mit dem sie sich offenbar vom Makel des Alt.-Country-Etiketts befreien wollte, bei dem auch der gesangliche Vortrag nicht überzeugte.

Der ist eigentlich die große Stärke von Case, vor allem bei ihrem Nebenjob bei den THE NEW PORNOGRAPHERS. Auch das neue Album von Frau Case, das erste nach vierjähriger Pause, ächzt in stilistischer Hinsicht und versucht innerhalb der opulenten Arrangements jegliche Anklänge profaner Country-Musik zu vermeiden.

Eine durchweg äußerst geschmackvolle Angelegenheit, bei der Case auch gesanglich voll auf der Höhe ist und mit Joey Burns und John Convertino von CALEXICO, Carl Newman (THE NEW PORNOGRAPHERS), Howe Gelb (GIANT SAND) und MUDHONEYs Steve Turner prominente Gastmusiker mit an Bord hat.

Mit „Man“ und „City swans“ liefert einem Case wieder zwei absolute Übersongs, ansonsten bleibt das Album leider etwas blass und wenig erinnerungswürdig, packt einen einfach nicht mehr so wie ihr 2006er Meisterwerk „Fox Confessor Brings The Flood“.