PRONG

Cleansing

Das erste Mal habe ich von PRONG so ungefähr 1994 gehört. In einem Bericht über das in jenem Jahr stattfindende niederländische Dynamo Open Air Festival wurden einige dort auftretende Künstler gefragt, auf welche Band sie sich am meisten freuen würden.

Fast einstimmig lautete die Antwort PRONG, was mich natürlich neugierig machte, war mir diese Band doch bis dahin noch unbekannt. Es folgten Ausschnitte vom Auftritt und das, was ich dort sah und hörte, machte mich sprachlos.

Was bitte waren das für mörderische Riffs und Wahnsinns-Grooves? Ich war vom Fleck weg Fan dieses Trios und besorgte mir umgehend die verfügbaren Platten. „Cleansing“, das seinerzeit gerade erschienene fünfte Album der Band, war eine davon und ich weiß noch genau, wie meine Mutter damals, während „Cleansing“ gerade seine ersten Runden bei angemessener Lautstärke in meiner Anlage drehte, in mein Zimmer gestürmt kam und mir unmissverständlich zu verstehen gab, was sie von dieser Platte hält.

Es fielen Sätze wie: „Da hebt sich mir die Schädeldecke“, oder „Ich hab das Gefühl, mir kracht gleich die Decke auf den Kopf“. Sätze, die man als durchaus bezeichnend für das Schaffen der Band um Gitarrist und Sänger Tommy Victor ansehen kann, denn lange Zeit sind andere Bands daran gescheitert, eine ähnliche Wucht in ihre Songs einfließen zu lassen.

„Cleansing“ jedenfalls ist ein zeitloser Klassiker, der in jede gut sortierte Plattensammlung gehört, und ich freue mich, nun endlich auch eine, sowohl optisch (180 Gramm, orangefarbenes Clear-Vinyl) als auch akustisch schmucke Vinylversion mein Eigen nennen zu können.